Kommasetzung bei Aufzählungen
Heute erfährst du, warum es sinnvoll ist, Kommas bei Aufzählungen zu setzen und welche Regeln es dazu gibt.
Vorbereitung
Abgesehen von der Hausaufgabe brauchst du heute nur deinen Kopf. Den solltest du aber sowieso immer griffbereit haben.
Was hast du gestern gemacht?
Kommas (oder Kommata) sehen ziemlich unscheinbar aus. Kann man die nicht einfach weglassen? Auf keinen Fall, denn das kann zu Missverständnissen führen! ? Hör die zwei kurzen Tonaufnahmen an und dann reden wir weiter.
Hör dir die Aufnahmen ruhig mehrmals an und beantworte dann die Frage:
Durch Sprechpausen erhalten wir zwei unterschiedliche Aussagen, obwohl die Wörter identisch sind. Die Sprechpausen sind hier als Striche eingetragen:
Aufnahme 1:
Ich war gestern mit meinem Bruder | Thomas | meiner Cousine | Anja | Karsten | und Laura im Kino.
Aufnahme 2:
Ich war gestern mit meinem Bruder Thomas | meiner Cousine Anja | Karsten | und Laura im Kino.
Wie du sehen kannst, waren bei Aufnahme 1 sieben Personen im Kino (ich, mein Bruder, Thomas, meine Cousine, Anja, Karsten, Laura).
Bei Aufnahme 2 waren es nur fünf! Das liegt daran, dass zwischen „Bruder“ und „Thomas“ keine Pause lag, sodass wir davon ausgehen, dass es „Bruder Thomas“ ist, also eine Person und nicht zwei Personen (nämlich der Bruder und Thomas). Das gilt auch für die „Cousine Anja“
Das Komma bei Aufzählungen
Was hat das alles mit der Kommasetzung zu tun? Die Erklärung ist einfach: In der gesprochenen Sprache können wir bei Aufzählungen durch Pausen kenntlich machen, ob etwas zusammengehört oder nicht. Aber das geht beim Schreiben natürlich nicht – und nun kommt das Komma ins Spiel!
? Wir verwenden das Komma in Aufzählungen, um die einzelnen Personen oder Dinge voneinander zu trennen.
Wenn wir Aufnahme 1 verschriftlichen, sieht das also so aus:
Ich war gestern mit meinem Bruder, Thomas, meiner Cousine, Anja, Karsten und Laura im Kino.
? Wenn das letzte Element einer Aufzählung mit „und“ angefügt wird, steht davor kein Komma! Das gilt übrigens auch für Konjunktionen wie „sowie“, „entweder … oder“ und „sowohl … als auch“.
Aufzählungen können aus einzelnen Wörtern (z. B. „Thomas“) oder Wortgruppen (z. B. „meiner Cousine Anja“) bestehen.
Diktat
? Zusammenfassung
Wir sehen also, dass Aufzählungen durch die richtige Kommasetzung übersichtlicher werden und manchmal sogar Missverständnisse auftreten können, wenn wir sie vergessen. Wir trennen die einzelnen Bestandteile einer Aufzählung durch Kommas ab. Vor Konjunktionen wie „und“ am Schluss der Aufzählung dürfen wir allerdings kein Komma setzen.
Hausaufgabe
Erledige S. 88 im Arbeitsheft 5 und kontrolliere deine Antworten anschließend mithilfe des Lösungshefts.